Exkursionen

Kalte Spuren im Bannholz

„Das ideale Wetter für eine Spurensuche im Schnee“, begrüßte Dieter Brand vom NABU Güglingen die Besuchergruppe. Seit einigen Jahren führt der NABU Güglingen seine Exkursion unter dem Motto “Der Wald im Winter“ am 2.Sonntag im Januar durch. Wie bestellt lag auch in diesem Jahr Schnee und die Gruppe machte sich unter der fachkundigen Führung auf, Spuren zu suchen. Dieter Brand ist ein erfahrener Jäger und Naturbeobachter. „Spurensuche ist mein tägliches Brot“, stellt er fest und zeigt auf den Pfotenabdruck eines Baummarders, an denen bereits einige Teilnehmer der Exkursion achtlos vorbeigegangen waren. Er weiß aber noch mehr zu berichten. „Der Baummarder jagt und fängt sogar Eichhörnchen. Wer einmal gesehen hat wie ein Baummarder mit gewagten Sprüngen den Eichhörnchen durch die Baumwipfel folgt, der kann diesen gewandten Jäger nur bewundern“.

Die meisten Spuren im Schnee stammen aber von Füchsen, die in dieser Zeit paarungsbereit und auf der Suche nach einer Partnerin sind. Eine Fuchsspur folgte deutlich einer Hasenspur. „Der Fuchs riecht an der Hasenspur genau, ob das Tier geschwächt ist und sich die Jagd lohnt - bei einem gesunden Hasen hat er keine Chance“, stellte Brand fest.

Auch Spuren eines Rehs, das an den Brombeerblättern genascht hatte, waren deutlich zu sehen. Brombeerblätter sind die wichtigste Nahrung der Rehe im Winter. Anders die kleine Rotte Wildschweine deren Spur sich im Wald verliert. Sie haben sich unter die jungen Nadelbäume verzogen.

„Dieser tote Baumstamm bleibt im Wald liegen und bietet auf Jahre hinaus allerhand Insekten Nahrung“, bemerkte Brand und zeigte auf einen großen Stamm, der schon ziemlich morsch im Schnee lag. „Noch besser ist es, wenn ein toter Baumstamm stehen bleiben kann, aber so nah am Weg musste dieser gefällt werden“, fügte er hinzu.

Dass zur Zeit Jagdsaison ist, konnten die Teilnehmer an dem Reh bei der Bannholzhütte erleben, das kurz zuvor erlegt und von den Jägern aufgebrochen und ausgeweidet wurde.

Natürlich wurde nach diesem Erlebnis kontrovers über Wild und Jagd diskutiert, denn auch das sind Spuren im winterlichen Wald.

Schmetterlinge
Ein Schmetterlings- Wochenende veranstaltete Rüdiger Gaa vom NABU Güglingen.
Nach einer interessanten, theoretischen Einführung mit viel Information und Bildmaterial durchwanderte eine Gruppe mit Gaa die Gegend rund um den Spitzenberg in Zaberfeld. Naturbelassene Wiesen mit Blumen, Kräutern und Brennnesseln sind das unverzichtbare Refugium der Schmetterling und so konnte Gaa bald Ochsenaugen, Kleines Waldvögelein und Kohlweißlinge in seinem großen Kescher einfangen und zeigen. Auf einer Wiese flogen unzählige Schachbrettfalter und Bläulinge, die alle nach intensiver Beobachtung wieder freigelassen wurden.
„Eines ist wichtig zu wissen“, bemerkte Gaa „ die Schmetterlinge brauchen andere Pflanzen, als die Raupen.“ „Wer viel Sommerflieder hat, und sich über die Schmetterlinge daran freut, sollte darauf achten für die Raupen, Brennnesseln, Wilde Möhre und Teile der Wiese stehenzulassen, da es sonst in einigen Jahren keine Schmetterlinge mehr im Garten gibt, trotz des Sommerflieders und anderer Blüten“.
Der Kleine Fuchs, der zu den häufigsten Schmetterlingsarten im Zabergäu gehörte, ist aus diesem Grund selten geworden. Wenn Brennnesseln, die zu den wichtigsten Nahrungsquellen unserer einheimischen Falter gehört im Juni großflächig abgemäht, selbst an Böschungen, in Heckenbereichen und an Feldrainen beseitigt werden, bedeutet das langfristig das Aus nicht nur dieser Schmetterlingsart.
Der größte einheimische Falter, der Schwalbenschwanz ist auf die Wilde Möhre und andere Möhrengewächse angewiesen. Sehr auffällig, mit orangen und grünen Streifen war er nicht zu übersehen, als er an einer Steinmauer, bereits ins Puppenstadium überging. Dieser zumindest kann das Wunder der Umwandlung von der Raupe zum Schmetterling vollziehen. Viele der Teilnehmer hatten diese Raupe noch nie gesehen und ohne die Erläuterungen von Gaa, auch nicht bemerkt.
Tipps für

NABU Güglingen in Dorking/ England zur "European Batnight"

Die Partnerschaft der beiden Städte Güglingen und Dorking wurde durch den Besuch des NABU Güglingen beim „Surrey Wild Life Trust“ im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes erweitert und fortgesetzt. Die „Surrey Wild Life Trust“ Naturschutzorganisation besteht seit 50 Jahren, bewirtschaftet über 7000 ha und gehört damit zu den größten Trusts in England.

 

Der NABU Güglingen hatte eine Einladung zur „ European Batnight“,  (Fledermausnacht) durch den „Surrey Wild Life Trust“ erhalten und ist dieser Einladung gerne nachgekommen. Mit dem Bus fuhren 10 NABU Mitglieder Ende August nach Dorking in der Grafschaft Surrey.

Bereits die Überfahrt mit der Fähre von Calais nach Dover war ein Erlebnis und mit den „White Cliffs“ und dem „Dover Castle“ wurde nach ca. 700 km Calais und 1 ½ Stunden auf der Fähre, England erreicht.

Nach einem Abstecher in Canterbury, der Besichtigung der imposanten Kathedrale und der Altstadt gab es in Dorking eine herzliche Begrüßung durch Anthony Wakefield, dem Vorsitzenden des englischen Partnerschaftsvereins und dem immer größer werdenden englischen Freundeskreis.

Von seiner Gastfamilie abgeholt wurde Johannes Mann, Realschüler aus Güglingen der bei dem Treffen mit der Schülergruppe der Ashcombe School im Juni in Güglingen, mit James Baker aus Dorking Freundschaft geschlossen hatte und mit großen Erwartungen mitgereist ist.

Am nächsten Abend ging es in die Wälder rund um Dorking, den nower Wood. Von Director of Marketing des „Surrey Wild Life Trusts“ Chris Parker bereits erwartet, führte nach der obligatorischen Tasse Tee, ein kurzweiliger Diavortrag in die Welt der Fledermäuse ein. Im Clubhaus und Schulungszentrum des Trusts vorbereitet und durchgeführt von den Rangern Roger Granby und Alan Martin. Erwähnenswert unter anderem ist, dass es in England 18 Fledermausarten gibt und in Deutschland 23. und deren deutsche Bezeichnung sich auf ihr Äußeres bezieht z.B. Zwergfledermaus, Hufeisennase usw. in England aber die Namen ihrer Entdecker führen. Ranger Alan hatte die deutschen Namen hervorragend recherchiert und beeindruckte mit seinen Kenntnissen sichtbar. Außerdem zeigte er auf, dass wie in Deutschland auch in England viel Überzeugungsarbeit geleistet werden muss, um Vorurteile und Angst vor den nachtaktiven Tieren abzubauen und ihre Quartiere dauerhaft zu erhalten.

Ausgestattet mit Detektoren, ging es in der Dämmerung zu einem nahe gelegenen „Pond“, der als Wasserreservoir für die weiter unten gelegenen Häuser dient. Bereits bei der Ankunft zeigten die Detektoren an, dass Fledermäuse anwesend waren, obwohl sie nur schemenhaft zu erkennen waren. Die Detektoren wandeln, die für den Menschen unhörbaren Ultraschalltöne um und machen sie für das menschliche Ohr hörbar. Die einzelnen Fledermausarten kann man durch die unterschiedliche Frequenz der Töne bestimmen. Interessant war auch das kurze „Klack“, wenn die Fledermäuse ein Insekt geortet und gefangen hatten. An diesem Abend waren der Große Abendsegler und die zwei Arten der Zwergfledermaus unterwegs, nur die Wasserfledermaus hatte sich zu dieser Zeit an einen anderen Teich verzogen.

Am nächsten Vormittag lud Neil Maltby, zu einem Ausflug in die Umgebung ein. Maltby ist Chairman der „Surrey Hills Society“, einer Organisation, die sich für den Erhalt und die Pflege der „Surrey Hills Area of Outstanding Natural Beauty(AONB)“ einsetzt. Sein Wissen und seine Fachkenntnis waren sehr fundiert.

Sein erster Weg führte in die Nähe von Denbies, dem größten privaten Weingut in England.

Diese Seite des Tals besteht aus Kalkfelsen, erklärte Neil, sehr gut für den Weinbau geeignet, außerdem wurden mit den im Boden liegenden „Flintstones“ viele Häuser in der Umgebung gebaut.

Die andere Seite des Tals das zum Wandern einlädt, besteht aus Sandboden und ist vor allem mit Wald bewachsen. Ackerbau ist nur in kleinen Teilen des Tals möglich, ansonsten besteht die Landschaft aus Weiden, Wiesen und Wald. Die Ausblicke über das Tal waren überwältigend und eindrucksvoll.

Am Freitag wurde die Rückreise angetreten. Diesmal zeigt sich der Ärmelkanal von seiner rauen Seite und die Überfahrt nach Calais war entsprechend unruhig.

Fahrer Chris Croissant, konnte wieder ganz entspannt auf den Rechtsverkehr umstellen und nach weiteren sieben Stunden Fahrzeit war Güglingen erreicht.

Save and sound.

Links:

Dorking: http://www.visitdorking.com/

Surrey Wild Life Trust: www.surreywildliftrust.org/

Denbies: www.denbiesvineyard.org

Surrey Hills Society: www.surreyhillssociety.org


Biospärenpark Schwäbische Alb

Der NABU Güglingen bot am Sonntag, 15 Juni 2008 die Gelegenheit, mit einer Busfahrt diePflegezone des Parks in Münsingen, zu besuchen...

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Biospärenpark Schwäbische Alb
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